Räder und Reifen 2

Da die Pneumant L8-Geländereifen schon lange nicht mehr hergestellt werden, stellt sich heute die Frage, wie man einen G5 am besten neu bereifen kann. Da immer wieder alte LPG/VEB/NVA Lagerbestände auftauchen kann man versuchen sein Fahrzeug mit orig.Bereifung auszustatten. Wir fahren das was noch da ist an den Hinterachsen unser Fahrzeuge runter. Auf der Vorderachse werden Radialreifen aus aktueller Produktion verwendet da, diese eine höhere Tragfähigkeit haben als die Originalen und damit erheblich sicherer sind. Was ein plötzlicher Reifenschaden an der Vorderachse eines LKW ohne Lenkhilfe bedeutet, kann sich sicher jeder selber ausmalen. Und ein Oldtimer-Fahrzeug im modernen Verkehr ist eben noch etwas anderes als ein Standmodell in einem Museum.

Einige Beispiele von zur Zeit lieferbaren 8,25- und 8,25R-20 Reifen wobei die russ. Radialreifen von KAMA wohl im Moment die günstigsten sind. Ich habe da einen Preis von 119€ für einen Geländereifen mit U2 Profil gesehen. Die Profile gibt es auch bei anderen Herstellern mit anderer Bezeichnung


Diagonal Bauart:NB 41               NB60                                         RM 60                                         TP 001

d1
d2
d3
d4

Radial Bauart:U2                       NK 240                                        AS 22                                          XZE

r1
r4
r2 r3
Stomil

Und dann noch ein polnischer Nachbau (Diagonal) des russ. SIS-Reifens, der aber bei Stomil in Polen nicht lieferbar ist. Vielleicht wird ja irgendwann mal wieder eine Serie aufgelegt.

Die Felgen am G5 gab es serienmäßig nur eine 3-geteilte geniete Felge die 6,5-20 H137. Später vermutlich im Reparaturprogramm gab es die 6,5-20 H137 auch in einer geschweißten Ausführung, die man aber sehr selten findet. Heute werden bei Instandsetzungen auch einteilige 6,5-22 Felgen verwendet die nicht aus DDR Produktion stammen,s omit könnte man dann auch schlauchlose 22iger Reifen fahren.

f2

oben die genietete - rechts die geschweißte Felge 6,5-20 H137

f1
f3

und hier etwas schlecht zu erkennen-eine 22ziger Felge an einem G5

Zum Abschluss noch eine kurze Abhandlung zu einem Problem, das von vielen G5 Fahrern geschildert wird.
Das Fahrzeug hat ungeklärte Schwingungen in der Lenkung zwischen ca. 30-60 Km/h und das obwohl schon alles gemacht wurde - wie z.B. Reifen gewechselt und Vorderräder auswuchten lassen (ja wirklich, da gibt es Betriebe die 3-geteilte Felgen angeblich wuchten können)
Die Ursache ist oft ein Höhenschlag in den genieteten Felgen der Vorderachse, diese haben herstellungstechnisch einen schlechten Rundlauf. Wenn dann 2 Stück die besonders ,,eirig’’auf der Vorderachse sind ist das Problem da.
Erkennen kann man das, wenn man das Vorderrad kurz über den Boden anhebt und dann das Rad mit der Hand dreht, ist das Rad rund dreht es und wenn es am Boden bremst an einer Stelle hat es einen Höhenschlag. Beim Fahren macht sich das meist so bemerkbar, dass manchmal das Stuckern nachlässt und nach einer Kurvenfahrt es wieder da ist. Das liegt daran, wenn die beiden ,,Höhen’’ sich gegenüberliegen hebt sich die Wirkung oft auf, wenn dann durch die unterschiedlichen Kurvenradien die ,,Höhen’’ sich wieder annähern nimmt das Gerüttel und Geschüttel wieder zu. Alte G5-Hasen sagen, dass an einem G5 nur 2 Felgen sind die soweit rundlaufen das man sie an der Vorderachse fahren kann. Ob das wirklich stimmt wissen wir nicht, nur dass das Suchen sehr, sehr aufwendig sein kann.
Die geschweißten Felgen, wie die H137, haben einen sehr viel besseren Rundlauf was an der genaueren Fertigung liegen wird.